Baum- und Gleithörnchen

 

Die Baum- und Gleithörnchen (Sciruinae) bilden eine Unterfamilie der Hörnchen (Sciuridae).

In diesem Taxon werden die Baumhörnchen - deren bekannteste Vertreter die Eichhörnchen sind - und die Gleithörnchen zusammengefasst. Aufgrund ihrer Gleitmembranen wurden die Gleithörnchen in älteren Systematiken in einer eigenen Unterfamilie allen anderen Hörnchen („Erd- und Baumhörnchen“) gegenübergestellt. Diese Einteilung spiegelt jedoch nicht die tatsächlichen Abstammungsverhältnisse wider, da die Erd- und Baumhörnchen eine paraphyletische Gruppe bildeten, das heißt sie umfassten nicht alle Nachkommen eines gemeinsamen Vorfahren.

Durch genetische Studien kam man zum Schluss, dass die Gleithörnchen und die Baumhörnchen eine gemeinsame Klade bilden; hierin sind die Gleithörnchen die Schwestergruppe der Baumhörnchen.

Baum- und Gleithörnchen  

Baumhörnchen  

Die Baum- und Gleithörnchen (Sciruinae) bilden eine Unterfamilie der Hörnchen (Sciuridae)  

Die Baumhörnchen sind im weiteren Sinne alle Hörnchen, die ein baumbewohnendes Leben führen.

Systematik Systematik
Unter klasse:  Höhere Säugetiere (Eutheria)   Unter klasse: 

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Überordnung:   Euarchontoglires   Überordnung:   Euarchontoglires  
Ordnung:   Nagetiere (Rodentia)   Ordnung:   Nagetiere (Rodentia)  
Unterordnung:   Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)   Unterordnung:   Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)  
Familie:   Hörnchen (Sciuridae)   Familie:   Hörnchen (Sciuridae)  
Unterfamilie:   Baum- und Gleithörnchen   Unterfamilie:   Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Wissenschaftlicher Name   Wissenschaftlicher Name  

Sciurinae  

Sciurini

Folgende Gattungen werden unterschieden:  

   

Tribus   Gleithörnchen (Pteromyini)

Tribus   Baumhörnchen (Sciurini)

  Furchenzahn-Gleithörnchen  (Aeretes)   Neuweltliche Zwerghörnchen  (Microsciurus

  Schwarze Gleithörnchen  (Aeromys)   

  Borneo-Hörnchen (Rheithrosciurus)  
  Haarfuß-Gleithörnchen  (Belomys)    Eichhörnchen  (Sciurus) 
  Namdapha-Gleithörnchen  (Biswamoyopterus   Mittelamerikanisches Berghörnchen (Syntheosciurus) 

  Kaschmir-Gleithörnchen  (Eoglaucomys)  

  Rothörnchen  (Tamiasciurus)
  Felsgleithörnchen  Eupetaurus)    
  Neuweltliche Gleithörnchen  (Glaucomys)  

  Pfeilschwanz-Gleithörnchen  (Hylopetes)  

  Horsfield-Gleithörnchen  (Iomys) 

  Kleinstgleithörnchen  (Petaurillus)  

  Riesengleithörnchen  (Petaurista)
  Zwerggleithörnchen    (Petinomys)
  Echte Gleithörnchen  (Pteromys)  
 Rauchgraues Gleithörnchen (Pteromyscus)  

 Komplexzahn-Gleithörnchen (Trogopterus)  

Hemprich 1820 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Literatur: Michael D. Carleton, Guy G. Musser: Order Rodentia. In: Don E. Wilson, DeeAnn M. Reeder (Hrsg.): "Mammal Species of the World 3. Ausgabe. Johns Hopkins University  

 

Die Baumhörnchen sind im weiteren Sinne alle Hörnchen, die ein Baumbewohnendes Leben führen. Im engeren Sinne wird als Baumhörnchen der Tribus Sciurini bezeichnet, zu dem unter anderem Eichhörnchen, Grauhörnchen und eine Reihe wenig bekannter Gattungen zählen.

Man zählt fünf Gattungen mit rund 35 Arten zu den Baumhörnchen, von denen allein 28 zur Gattung der Eichhörnchen gehören: Eichhörnchen (Sciurus)  Mittelamerikanisches Berghörnchen  (Syntheosciurus)  Neuweltliche Zwerghörnchen (Microsciurus) Borneo-Hörnchen (Rheithrosciurus)  Rothörnchen (Tamiasciurus)

Das Neuweltliche Kleinsthörnchen, das in älteren Systematiken ebenfalls zu den Baumhörnchen gerechnet wurde, ist nach jüngeren molekulargenetischen Untersuchungen nicht mit diesen verwandt, sondern wird in einer eigenen Unterfamilie, Sciurillinae, geführt. Die Eichhörnchen dürften ein paraphyletisches Taxon im Hinblick auf Microsciurus, vielleicht auch auf weitere Gattungen sein.

Baumhörnchen sind ein sehr altes Taxon, das seit dem Oligozän mit der (paraphyletischen) Gattung Protosciurus aus Nordamerika belegt ist. Aus dem Miozän sind bereits auch eurasische Vertreter bekannt (Freudenthalia, Plesiosciurus). Heute hat der Tribus seinen absoluten Verbreitungsschwerpunkt in Mittel- und Südamerika.

Die Gleithörnchen (Pteromyini) leben, bis auf wenige Arten (Nordamerika, Europa und Nordasien)  in Ost- und Südostasien, hauptsächlich in Indonesien. Alle Gleithörnchen leben in Wäldern. Viele dieser Arten sind kaum erforscht.
Sie sind dämmerungs- und nachtaktiv

Gleithörnchen haben zwischen ihren Vorder- und Hinterbeinen eine Gleithaut, die wie ein Gleitschirm wirkt, wenn sie von einem Ast springen. Obwohl sie nicht wirklich fliegen können, werden sie auch Flughörnchen genannt. Alle Arten haben kräftige Krallen. Sie haben einen runden Kopf und große Augen und einen langen, buschigen Schwanz.
Sie sind gute Kletterer, können aber nicht so weit springen, wie die Baumhörnchen. Am Boden sind sie aufgrund der Gleithaut relativ unbeweglich.

Die Gleithaut reicht von der Handwurzel bis zum Fuß. Die wird durch einen Knochen gespannt. Der Schwanz dient als Steuer. Auf diese Weise können Gleithörnchen Strecken von bis zu 50 m zurücklegen. Bei den Riesengleithörnchen wurden im Einzelfall und unter günstigen Bedingungen sogar 450 m gemessen. Gleithörnchen können mit Hilfe ihres Schwanzes sogar im Flug die Richtung ändern.

Die Nahrung besteht aus Nüssen, Früchten und Insekten

 

            

 

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