Neuweltliche-Gleithörnchen

 

 

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Systematik

Ordnung: Nagetiere (Rodentia)
Unterordnung: Hörnchenverwandte (Sciuromorpha)
Familie: Hörnchen (Sciuridae)
Unterfamilie: Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae)
Tribus: Gleithörnchen (Pteromyini)
Gattung: Neuweltliche Gleithörnchen

Wissenschaftlicher Name

Glaucomys

 Thomas 1908   aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie

 

 

Die Neuweltlichen Gleithörnchen (Glaucomys) sind eine Gattung der Gleithörnchen. Die hierher gerechneten zwei Arten sind die einzigen Gleithörnchen Amerikas:

Assapan oder Südliches Gleithörnchen, Glaucomys volans (Linnaeus 1758), südöstl. Kanada, östliche USA, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras

Nördliches Gleithörnchen, Glaucomys sabrinus (Shaw 1801), Alaska, Kanada, nördl. und westl. USA

Merkmale                                                                                                                                                                                                          Die Kopfrumpflänge beträgt 22-26 cm, hinzu kommen 9 bis 18 cm Schwanz. Der Assapan ist die kleinere der beiden Arten. Das Fell ist oberseits grau oder hellbraun und unterseits weißlich. In der Gestalt ähneln sie sehr dem Europäischen Gleithörnchen. Nördliches und Südliches Gleithörnchen sind voneinander an der Farbe nicht zu unterscheiden, da diese bei beiden Arten sehr variabel ist. Ein wichtiges Merkmal ist der Schwanz, der beim Nördlichen Gleithörnchen fast körperlang ist, beim Südlichen Gleithörnchen auch im Verhältnis viel kürzer.

Lebensweise                                                                                                                                                                                                   Beide Arten sind wie alle Gleithörnchen nachtaktive Waldbewohner. Dabei ist das Nördliche Gleithörnchen fast ausschließlich in Nadelwäldern anzutreffen, das Südliche Gleithörnchen in allen Waldformen vom borealen Nadelwald bis zum tropischen Regenwald. Zuflucht findet der Assapan in hohlen Bäumen oder verlassenen Spechthöhlen, nur gelegentlich baut er ein Nest. Das Nördliche Gleithörnchen baut im Sommer dagegen immer ein Nest, das zwischen den Zweigen verankert ist und einen Durchmesser von 30 bis 40 cm hat.

Die Gleithörnchen Nordamerikas sind viel mehr zu Kulturfolgern geworden als ihre eurasischen Verwandten. Vor allem im Winter suchen sie Schutz auf Dachböden, in Scheunen oder in Nistkästen (die sie aber nicht zum Nisten nutzen. Trotz der relativen Häufigkeit und der fehlenden Scheu werden sie allerdings selten gesehen, da sie nachts aktiv sind. Neuweltliche Gleithörnchen halten keinen Winterschlaf, vor allem der Assapan zeigt bei kaltem Wetter aber stark verminderte Aktivität.

Nahrung sind Nüsse, Beeren, Früchte, Zweige und Pilze. Gelegentlich fressen sie auch Insekten. Ist genug Nahrung vorhanden, werden Vorräte für den Winter angelegt.

Neuweltliche Gleithörnchen leben gesellig. Im Winter finden sich manchmal bis zu fünfzig Individuen zusammen. Anders als beim Europäischen Gleithörnchen setzen sich diese Gruppen aus Tieren beiderlei Geschlechts zusammen. Nach einer Tragzeit von 40 Tagen bringen die Weibchen zwei oder drei Junge zur Welt. Das Nördliche Gleithörnchen zieht einmal im Jahr Nachwuchs auf, dagegen kann das Südliche Gleithörnchen zwei Geburten im Jahr durchbringen.

Bedrohung und Schutz                                                                                                                                                                                               Die beiden Arten sind häufig und werden zur Zeit auch nicht seltener. Allerdings führt die IUCN drei Unterarten des Nördlichen Gleithörnchens in der Roten Liste:

Carolina-Gleithörnchen (Glaucomys sabrinus coloratus), gefährdet; lebt in den Appalachen in Höhen über 1500 m; durch Abholzung der Bergwälder wird es in kleine voneinander isolierte Populationen versprengt.

Virginia-Gleithörnchen (Glaucomys sabrinus fuscus), gefährdet; gleichfalls in den Appalachen über 1500 m; Bedrohungsursachen sind die gleichen wie beim Carolina-Gleithörnchen.

Prinz-Wales-Insel-Gleithörnchen (Glaucomys sabrinus griseifrons), bedroht; endemisch auf der zu Alaska gehörenden Prince-of-Wales-Insel. Bedroht durch Abholzung der Wälder auf der Insel.