G
Gleithörnchen |
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System |
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Unterklasse: |
Höhere
Säugetiere (Eutheria) |
Überordnung: |
Euarchontoglires |
Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum-
und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
( |
Wissenschaftlicher Name |
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Pteromyini |
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Brandt
1855 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie |
Die Gleithörnchen (Pteromyini) sind ein Tribus der Hörnchen
(Sciuridae). Zwischen ihren Vorder- und Hinterbeinen spannt sich eine Gleithaut,
die wie ein Gleitschirm wirkt, wenn sie von einem Ast springen. Obwohl sie nicht
wirklich fliegen können, werden sie auch Flughörnchen genannt.
Merkmale
Die Gleithaut wird an der Handwurzel von einem sichelförmigen Knochen gespannt; von hier reicht sie zum Fußgelenk des Hinterbeins. Der Schwanz ist immer lang, breit und buschig und dient als Steuer. Auf diese Weise können Gleithörnchen Strecken von bis zu 50 m zurücklegen. Bei den Riesengleithörnchen wurden im Einzelfall und unter günstigen Bedingungen sogar 450 m gemessen. Vor der Landung drehen Gleithörnchen ihre Körperachse, so dass sie senkrecht zum Boden stehen und mit Hilfe der weit gespreizten Gleithaut abbremsen. Mit weit gekrümmtem Körper und abstehendem Schwanz landen die Gleithörnchen mit allen Vieren auf der Unterlage, die ihr Ziel ist. Gleithörnchen können mit Hilfe ihres Schwanzes sogar im Flug die Richtung ändern.
Die Gleitfähigkeit hat sich unter den Säugetieren mehrmals unabhängig voneinander entwickelt. Es gibt weitere Gruppen gleitfähiger Tiere, die mit den Gleithörnchen nicht verwandt sind. Zu diesen Tieren, die in konvergenter Evolution ganz ähnliche Lebensweisen wie die Gleithörnchen entwickelt haben, zählen die Gleitbeutler, die Zwerggleitbeutler, die Riesengleitbeutler, die Riesengleiter und die Dornschwanzhörnchen.
Alle Gleithörnchen haben kräftige
Krallen, die sie zum sicheren Klettern befähigen. Sie haben an den Vorderbeinen
vier und an den Hinterbeinen fünf Zehen. Der Kopf ist rund und niemals spitz
zulaufend. Die großen Augen zeugen von der nachtaktiven Lebensweise.
Lebensweise
Gleithörnchen sind Waldbewohner. Man trifft sie niemals in offenen Landschaften, da sie hier ihre Gleitfähigkeit nicht ausnutzen könnten. Meistens sind sie dämmerungs- und nachtaktiv. Sie klettern rasch in den Bäumen, können aber keine weiten Sprünge wie die Baumhörnchen vollführen; auch am Boden sind sie sehr ungelenk, da die Gleithaut bei den Bewegungen behindert. Die Nahrung besteht wie auch bei anderen Hörnchen aus Nüssen und Früchten, nebenbei werden auch Insekten gefressen.
Ein Nest wird meistens in einer Baumhöhle, gelegentlich auch
im Geäst gebaut. In diesem Nest schlafen sie und ziehen ihre Jungen auf. Die
Lebensdauer kann bei manchen Arten 13 Jahre betragen, ist aber meistens kürzer.
Durch ihre Gleitfähigkeit gelingt es Gleithörnchen oft, Baumbewohnenden Räubern
wie Mardern zu entkommen, allerdings sind sie gegenüber Greifvögeln und Eulen im
Nachteil. In Südostasien hat sich die Maskeneule regelrecht auf die Jagd auf
Gleithörnchen spezialisiert.
Verbreitung
Obwohl Gleithörnchen auch in Nordamerika, Europa und
Nordasien leben, liegt der Schwerpunkt ihres Verbreitungsgebiets eindeutig auf Ost-
und Südostasien. Vor allem in der indonesischen Inselwelt gibt es einen
bemerkenswerten Artenreichtum; viele dieser Arten sind kaum erforscht.
Systematik
Externe Systematik
Die Zugehörigkeit der Gleithörnchen zur Familie der Hörnchen ist unbestritten. In älteren Systematiken wurden sie als Unterfamilie geführt, in der sie allen anderen Hörnchen gegenübergestellt wurden, die als Sammelgruppe der „Erd- und Baumhörnchen“ (Sciurinae) vereint werden. Während selbst manche Kladistker es lange für möglich hielten, dass beide Taxa monophyletische Schwestergruppen seien, wurde dies von anderen bezweifelt.
Steppan, Storz und Hoffmann kamen 2003 in ihren DNA-Analysen zu dem Schluss, dass die Erd- und Baumhörnchen ein paraphyletisches Taxon seien und die Gleithörnchen aus diesen hervorgegangen sein müssten. Gleithörnchen und Baumhörnchen (einschließlich der Rothörnchen) bilden ihren Untersuchungen zufolge eine gemeinsame Klade; hierin sind die Gleithörnchen die Schwestergruppe der Baumhörnchen. Die Monophylie der Gleithörnchen wurde in der Studie belegt.
Interne Systematik
Die folgenden Gattungen werden unterschieden:
Riesengleithörnchen (Petaurista) |
Namdapha-Gleithörnchen (Biswamoyopterus) |
Schwarze Gleithörnchen (Aeromys) |
Felsgleithörnchen (Eupetaurus) |
Echte Gleithörnchen (Pteromys) |
Neuweltliche Gleithörnchen (Glaucomys) |
Kaschmir-Gleithörnchen (Eoglaucomys) |
Pfeilschwanz-Gleithörnchen (Hylopetes) |
Zwerggleithörnchen (Petinomys) |
Furchenzahn-Gleithörnchen (Aeretes) |
Komplexzahn-Gleithörnchen (Trogopterus) |
Haarfuß-Gleithörnchen (Belomys) |
Rauchgraues Gleithörnchen (Pteromyscus) |
Kleinstgleithörnchen (Petaurillus) |
Horsfield-Gleithörnchen (Iomys) |
Die Beziehungen der Gattungen untereinander
waren weitgehend unbekannt, bis Thorington, Pitassy und Jansa 2002 ihre
umfangreichen phylogenetischen Analysen veröffentlichten. Nach dieser Untersuchung
lassen sich die Gleithörnchen in vier Kladen gruppieren, die als
Trogopterus-Gruppe, Petaurista-Gruppe, Hylopetes-Petinomys-Gruppe und
Glaucomys - Gruppe benannt wurden
Die Gattung Biswamoyopterus wurde in die Untersuchungen nicht einbezogen, so dass ihre Stellung in diesem System unklar ist.
Fossilgeschichte
Die älteste fossile Gleithörnchen-Gattung Oligopetes lebte bereits im frühen Oligozän in Europa. Allerdings wurde dieser Fund nur aufgrund dentaler Merkmale den Gleithörnchen zugeordnet, so dass manche Paläontologen anzweifeln, ob es sich tatsächlich um ein echtes Gleithörnchen gehandelt hat.
Zweifelsfrei belegt sind Gleithörnchen seit dem Miozän aus Eurasien und Nordamerika.
Ausgestorbene Gattungen der Gleithörnchen sind:
Petauristodon,
Miozän, Nordamerika |
Miopetaurista, Miozän bis Pliozän, Nordamerika und Eurasien |
Aliveria,
Miozän, Europa |
Shuanggouia, Miozän, Asien |
Blackia, Miozän bis Pliozän, Europa und Nordamerika |
Forsythia,
Miozän, Europa |
Albanensis, Miozän, Eurasien |
Meinia, Miozän, Asien |
Pliopetaurista, Miozän bis Pleistozän, Eurasien |
Pliosciuropterus, Miozän bis Pliozän, Europa |
Parapetaurista, Miozän, Asien |
Petauria, Pleistozän, Europa |
Daneben sind auch manche der rezenten
Gattungen fossil nachgewiesen. Die älteste der heute lebenden Gattungen scheint
Hylopetes zu sein, die seit dem Miozän in Asien nachgewiesen ist. Die Gattung der
Echten Gleithörnchen ist fossil seit dem Pliozän bekannt.
Nomenklatur
Der gültige wissenschaftliche Name der Gleithörnchen ist Pteromyini. Gelegentlich trifft man auch auf die Bezeichnung Petauristinae. Diese wurde in den 1940ern geprägt, als man Pteromys für ein Synonym von Petaurista hielt und so folgerichtig die ganze Gruppe umbenannte. Inzwischen besteht kein Zweifel mehr an der Gültigkeit des Namens Pteromys, so dass der von Johann Friedrich von Brandt geprägte Name Pteromyini verwendet werden sollte.
Gleitfliegende Säugetiere finden
sich in vier verschiedenen Familien aus drei verschiedenen Ordnungen, und zwar bei
den Dornschwanzhörnchen (Anomaluridae) und den eigentlichen Hörnchen (Sciuridae)
aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia), bei den Gleitfliegern (Cynocephalidae)
aus der Ordnung der Riesengleiter (Dermoptera) und bei den Gleitbeutlern
(Petauridae) aus der Ordnung der Beuteltiere (Marsupialia).
Die meisten dieser gleitfliegenden Säugetiere sind in tropischen und subtropischen
Wäldern beheimatet. Ein paar wenige kommen aber auch in Wäldern der gemäßigten
Klimazonen vor. Zu letzteren gehört das Gewöhnliche Gleithörnchen (Pteromys
volans), von dem hier die Rede sein soll.
Von Erd-,
Baum- und Gleithörnchen
Die Familie der Hörnchen
ist mit ungefähr 270 Arten eine sehr umfangreiche und weitverbreitete Säugetierfamilie.
Mitglieder der Familie sind die Baumlebenden Eichhörnchen und Riesenhörnchen
ebenso wie die Bodenlebenden Murmeltiere und Präriehunde. Außerdem gehören zur
Familie etwa 37 Arten von Gleithörnchen. Sie werden in einer eigenen Unterfamilie
namens Petauristinae von den Erd- und Baumhörnchen (Sciurinae) abgetrennt.
In der Größe variieren die Gleithörnchen
vom Waldmausgrossen Malaiischen Zwerggleithörnchen (Petaurillus kinlochii), dessen
Heimat die Malaiische Halbinsel ist und das eine Kopfrumpflänge von weniger als 9
Zentimetern und ein Gewicht von unter 50 Gramm aufweist, bis hin zum
Katzengrossen
Taguan (Petaurista petaurista), welcher in Südostasien vorkommt und eine
Kopfrumpflänge von gegen 60 Zentimetern und ein Gewicht von bis zu 2,5 Kilogramm
erreicht.
Die Unterfamilie der Gleithörnchen
wird gewöhnlich in 14 Gattungen gegliedert. Davon sind die meisten, nämlich 12,
in Süd-, Südost- und Ostasien beheimatet. Nur 1 Gattung (Pteromys; mit 2 Arten)
ist im nördlichen Eurasien zu Hause, und ebenfalls nur 1 Gattung (Glaucomys; mit 2
Arten) kommt in Nordamerika vor.
Von den beiden eurasischen Gleithörnchen hat das eine ein sehr kleines, das andere
dagegen ein riesenhaftes Verbreitungsgebiet: Das Japanische Gleithörnchen
(Pteromys momonga) findet sich lediglich auf den beiden zentraljapanischen Inseln
Honshu und Kyushu. Das Gewöhnliche Gleithörnchen kommt hingegen vom Baltikum und
Finnland im Westen über die gesamte Nadelwaldzone («Taiga») Eurasiens bis zur
koreanischen Halbinsel, der russischen Insel Sachalin und der nordjapanischen Insel
Hokkaido im Osten vor.
Einem
«fliegenden Teppich» gleich
Das Gewöhnliche
Gleithörnchen ist ein ungefähr Goldhamstergrossees Tier mit großen schwarzen
Augen und einem dicken, weichen Fell. Die Kopfrumpflänge erwachsener Tiere beträgt
gewöhnlich zwischen 14 und 20 Zentimetern, die Schwanzlänge zwischen 9 und 14
Zentimetern, und das Gewicht schwankt zumeist zwischen 90 und 170 Gramm.
Das auffälligste Körpermerkmal der Art ist sicherlich die Flughaut seitlich am Körper. Sie ist voll behaart und
erstreckt sich beiderseits des Leibs vom Handgelenk der Vordergliedmassen bis zum
Fußgelenk der Hintergliedmassen. Von der Handwurzel geht zudem ein Knorpelstab
aus, der den seitlichen Vorderrand der Gleithaut versteift und zusätzlich spreizt.
Wenn das Gewöhnliche Gleithörnchen wie die meisten Baumlebenden Hörnchen «quecksilbrig»
im Geäst der Bäume umherläuft, -klettert und -springt, liegt die sehr elastische
Flughaut entspannt den Flanken an. Will es jedoch einen Baum erreichen, der außerhalb
seiner üblichen Sprungweite liegt, so klettert es flink an eine höhergelegene
Stelle und wirft sich mit einem kräftigen Satz in die Luft, wobei es Arme und
Beine weit von sich streckt. Dadurch breitet es seine Flughaut aus und segelt
zielsicher durch die Luft zum angepeilten Baum. Dort angekommen, klettert es sofort
wieder am Stamm empor und verschwindet im Geäst.
Wirkt das Gleithörnchen mit angelegter Flughaut ziemlich rundlich, so verliert es
beim Absprung jede körperliche Dicke; es wird dann gewissermaßen zum flachen «fliegenden
Teppich». Durch Änderungen der Arm- und Beinstellung und unter Zuhilfenahme des
langen, buschigen Schwanzes vermag das Gleithörnchen seine Flugbahn bemerkenswert
gut zu beeinflussen. Mühelos kann es Kurven fliegen, um Hindernissen auszuweichen.
Ja es ist sogar imstande, mitten im Gleitflug rechtwinklig abzuschwenken, um auf
einem anderen Baum zu landen als dem ursprünglich vorgesehenen.
Um zu landen, was gewöhnlich an einem senkrechten Stamm unterhalb der Krone
erfolgt, hebt das Gleithörnchen den Schwanz und die Arme an und richtet auf diese
Weise seinen Körper in der Luft fast senkrecht auf. Dies bremst die
Gleitgeschwindigkeit stark ab und ermöglicht dem Tier eine sanfte Landung mit dem
Kopf nach oben.
Neuere Studien haben gezeigt, dass sich das Verhältnis der horizontal zurückgelegten
Strecke zum Höhenverlust zwischen 1 und 3 bewegt. Mit anderen Worten kann das
Gleithörnchen bis zu dreimal so weit horizontal gleiten, wie es an Höhe verliert.
Strecken von 10 bis 50 Metern scheinen beim Gewöhnlichen Gleithörnchen üblich zu
sein. Bei grösseren Arten sind sogar schon Gleitstrecken von bis zu 400 Metern
beobachtet worden.
Erst
nach Sonnenuntergang munter
Das Gewöhnliche
Gleithörnchen ist ein strikt Baumlebendes Waldtier, und seine Fähigkeit, Lücken
im Geäst oder lichte Stellen im Wald auf dem direkten Luftweg zu überbrücken,
bietet ihm wesentliche Überlebensvorteile: Zum einen kann es alle Winkel und damit
sämtliche Nahrungsquellen in seinem Wohngebiet erreichen, ohne jemals auf den
Boden hinuntersteigen zu müssen. Dies hilft, Energie zu sparen. Zum anderen kann
es sich auf gleitfliegende Weise geschickt vor seinen ärgsten Fressfeinden, den
Mardern, in Sicherheit bringen.
Leider ist es ein seltenes Glück,
die spektakulären Sprünge des Gewöhnlichen Gleithörnchens in freier Wildbahn
beobachten zu können. Denn wie alle Gleithörnchen, aber im Gegensatz zu den Erd-
und Baumhörnchen, welche grossenteils am Tag rege sind, ist es mehrheitlich in der
Dämmerung und nachts unterwegs. Den Tag verbringt es in einem Kugelnest aus
Flechten und Moosen, das zumeist in einer ehemaligen Spechthöhle
untergebracht ist, manchmal aber auch frei in einem Fichtenwipfel liegt. Erst nach
Sonnenuntergang wird es munter und beginnt dann,
in den Baumwipfeln umherzulaufen und nach Nahrung zu suchen.
Die Kost des Gewöhnlichen Gleithörnchens setzt sich zur Hauptsache aus
pflanzlichen Stoffen zusammen. Je nach lokalem und saisonalem Angebot spielen Nüsse,
Samen, Beeren, Knospen, Blüten und junge Blätter, aber auch Koniferennadeln und
Rinde eine unterschiedlich große Rolle. Hin und wieder scheint das wendige Hörnchen
auch Insekten zu verspeisen und Eier in Vogelnestern anzuknabbern. Im Herbst pflegt
es im übrigen, in Baumhöhlen größere Vorräte aus Nüssen und Samen anzulegen.
Solche Futterreserven sind wichtig, weil es selbst im Norden seines
Verbreitungsgebiets keinen Winterschlaf hält.
Unterentwickelter Nachwuchs
Nach einer Tragzeit
von fünf bis sechs Wochen bringt das weibliche Gleithörnchen jeweils im Frühling
in seinem Schlafnest zwei bis vier Junge zur Welt und kümmert sich in der Folge
allein um sie, denn das Männchen will von Vaterpflichten nichts wissen.
Die Jungen sind bei der Geburt erstaunlich «unterentwickelt»: Sie sind völlig
nackt, ihre Augen sind fest verschlossen, und sie wiegen lediglich etwa fünf
Gramm. Immerhin ist ihre Flughaut bereits erkennbar! Nach etwa einer Woche
erscheinen die ersten Haare des Fells, und nach etwa zweieinhalb Wochen ist das
Haarkleid vollständig vorhanden, doch erst nach viereinhalb Wochen öffnen sich
die Augen. Im Alter von etwa sechs Wochen beginnen die Jungen, das Nest zu
verlassen, um die nähere Umgebung zu erkunden und feste Nahrung zu sich zu nehmen.
Ungefähr in diesem Alter werden sie von ihrer Mutter auch entwöhnt, doch bleiben
sie noch geraume Zeit, in manchen Fällen bis in den Winter, mit ihr zusammen.
Eigentümlich ist im Verhalten des Gewöhnlichen Gleithörnchens eine «baumweise»
Vergesellschaftung: Oft finden sich nämlich außerhalb der Fortpflanzungszeit auf
einem einzigen Baum mehrere erwachsene Tiere, die stets dem gleichen Geschlecht
angehören. Dahingegen scheinen die erwachsenen Gleithörnchen im Winterhalbjahr
meistens paarweise eine Baumhöhle zu bewohnen. Diese Beobachtungen zeigen, dass
die Gesellschaftsstruktur der Art komplexer ist, als man früher dachte; noch
fehlen aber Studien, welche Klarheit hierüber schaffen.
Gefährdete Waldheimat
In freier Wildbahn
muss sich das Gewöhnliche Gleithörnchen vor diversen Fressfeinden in acht nehmen.
Zu nennen sind besonders der Baummarder (Martes martes) und der Zobel (Martes
zibellina), ferner der Uhu (Bubo bubo), der Bartkauz (Strix nebulosa) und weitere
Eulenarten sowie unter Umständen (in der Dämmerung) der Habicht (Accipenser
gentilis). Im übrigen wird dem kleinen Hörnchen besonders in Sibirien vom
Menschen eifrig nachgestellt, und zwar wegen seines prächtigen Pelzes, der unter
dem Namen «Molenda» in den Handel kommt und meistens zu Besätzen verarbeitet
wird.
Weder Marder und Eulen noch Fallensteller und Jäger können allerdings den
Fortbestand des weitverbreiteten Gleithörnchens ernstlich gefährden. Langfristig
viel einschneidender wirkt sich die zunehmende, auf verschiedene Ursachen zurückzuführende
Zerstörung seiner Waldheimat aus: Zwar bildet die Nadelwaldregion der Taiga noch
immer das grösste zusammenhängende Waldgebiet der Erde. Doch leider sind diese
Nadelwälder heute ebenso von der Zerstörung bedroht wie die tropischen Regenwälder:
Für die Gewinnung von Bau- und Brennholz wurden bereits grosse Teile der Taiga
vollständig entwaldet. Und es gibt Hinweise darauf, dass jetzt, aufgrund der
enormen politischen und wirtschaftlichen Umwälzungen im Osten, die Rodungen in der
Taiga noch ausgeweitet werden sollen. Nachdenklich stimmen ferner Pläne, wonach
einige der großen sibirischen Flüsse umgeleitet werden sollen, um die
Trockensteppen der zentralasiatischen GUS-Staaten zu bewässern. Es besteht kein
Zweifel, dass dies verheerende Auswirkungen auf das gesamte Ökosystem der Taiga
haben würde.
In dichter besiedelten und stärker industrialisierten Regionen
der eurasischen Nadelwaldzone, so etwa im Baltikum, erwächst der Waldheimat des
Gewöhnlichen Gleithörnchens eine zusätzliche Gefahr, die zwar weniger
offensichtlich, weil schleichend, aber deshalb nicht minder bedrohlich ist. Gemeint
ist die allmähliche Verminderung des Gesundheitszustands der Wälder durch die vom
Menschen in die Umwelt abgegebenen Schadstoffe aller Art. Das Phänomen des «Waldsterbens»
ist nicht nur in West- und Mitteleuropa, sondern auch in Osteuropa eine traurige
Realität - und führt unweigerlich zum Verlust oder doch zur massiven Schädigung
weiter Waldstriche.
«Wappentier» der estnischen Naturschützer in Estland, dem Ausgabeland der
vorliegenden Briefmarken, steht das Gewöhnliche Gleithörnchen heute auf der Roten
Liste der bedrohten Tierarten. Im übrigen wurde es vom Estnischen Naturschutzfonds
zu seinem «Wappentier» erklärt, weil es die höchst interessante, aber leider
immer stärker bedrängte Tierwelt Nordosteuropas treffend symbolisiert.
In der Tat ist die Situation des kleinen Waldtiers alles andere als erfreulich:
Estland verfügt zwar über mehrere Naturschutzgebiete, doch liegen die meisten
davon in Sumpfgebieten und enthalten daher keine hochwüchsigen, geschlossenen Wälder,
wie sie das Gewöhnliche Gleithörnchen als Lebensraum benötigt. Nur in wenigen
Reservaten findet die Art günstige Lebensbedingungen. Erschwerend kommt seit den
tiefgreifenden politischen Veränderungen im Land hinzu, dass große Teile des
vormals verstaatlichten Landes reprivatisiert werden sollen, was die Zukunft
mancher Schutzgebiete sehr unsicher macht.
Es bleibt zu hoffen, dass die Esten in ihrem Bestreben, endlich den lang ersehnten
wirtschaftlichen Aufschwung im Land herbeizuführen, ihre Verantwortung für die
Erhaltung der heimischen Fauna und Flora nicht außer acht lassen. Und es ist
ferner zu hoffen, dass es in naher Zukunft europaweit gelingt, dem beängstigenden,
grenzüberschreitenden Phänomen des Waldsterbens endlich durch die generelle Eindämmung
des Schadstoffausstoßes Einhalt zu gebieten. Das Überleben des Gewöhnlichen
Gleithörnchens und vieler weiterer einzigartiger Vertreter der nordosteuropäischen
Tier- und Pflanzenwelt hängt davon ab.
Literatur
Ronald
M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press, Baltimore
1999.
Haarfuß -Gleithörnchen
. | |
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Systematik |
|
Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum-
und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung: |
Belomys |
Art: |
Haarfuß-Gleithörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Belomys
pearsoni |
|
Gray
1842) Literatur Ronald M.
Nowak: Walker's Mammals of the World.Johns Hopkins University Press, 1999 I
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie |
Das
Haarfuß-Gleithörnchen (Belomys pearsoni) ist eine asiatische Art der Gleithörnchen.
Es ist vom östlichen
Himalaya über
die Bergländer Südostasiens und Südchinas bis nach Taiwan verbreitet. Trotz des
großen Verbreitungsgebiets ist es nirgendwo häufig und eher inselartig in
verstreuten Regionen beheimatet. Es lebt
in Höhen zwischen 1500 und 2400 m.
beträgt etwa 22 cm, hinzu kommen
13 cm Schwanz.
Manche
Zoologen ordnen dieses Hörnchen zusammen mit dem Komplexzahn-Gleithörnchen in die
Gattung
Trogopterus ein; ziemlich gesichert ist, dass beide Arten eng miteinander
verwandt sind.
Horsfield -Gleithörnchen
. | ||
Trotz das div. Personen dieses Tier und dessen Lebensweise genau beschreiben findet man seltsamerweise keine Bilder. |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere (Rodentia) |
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Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
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Familie: |
Hörnchen (Sciuridae) |
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Unterfamilie: |
Baum- und Gleithörnchen
(Sciurinae) |
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Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
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Gattung: |
Horsfield-Gleithörnchen |
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Wissenschaftlicher
Name |
||
Iomys |
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Thomas
1908 |
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie |
Michael Rogers Oldfield Thomas war ein britischer Zoologe. Thomas arbeitete am Natural History Museum im Bereich der Säugetiere, von denen er etwa 2000 Arten und Unterarten erstmals beschrieb.Er begann 1876 am Museum zu arbeiten und wechselte 1878 in die Zoologische Abteilung. 1891 heirate er eine vermögende Erbin. Deren finanzielle Mittel ermöglichten es Thomas für das Museum eine große Anzahl von Säugetier-Sammelstücken zu erwerben, die er nach und nach beschrieb.
Die Horsfield-Gleithörnchen (Iomys) sind eine in Südostasien verbreitete Gattung der Gleithörnchen.
Zwei Arten werden in diese Gattung gezählt:
Horsfield-Gleithörnchen, Iomys horsfieldii (Waterhouse 1838), Malaiische Halbinsel, Java, Sumatra, Borneo |
Mentawai-Gleithörnchen, Iomys sipora Chasen & Kloss 1928, Mentawai -Inseln |
Das
eigentliche Horsfield-Gleithörnchen ist die wesentlich weiter verbreitete und
bekanntere Art. Es ist auch als Javanisches Gleithörnchen bekannt, was aber dem
Umfang seines Verbreitungsgebiets nicht gerecht wird. Sein Fell ist oberseits
rotbraun und unterseits gräulich gefärbt. Manchmal hat die Bauchregion einen
orangefarbenen Schimmer. Die Kopfrumpflänge beträgt 20 cm, hinzu kommen 18 cm
Schwanz.
Dagegen
ist das Mentawai-Gleithörnchen auf zwei der Mentawai-Inseln, die der Küste
Sumatras vorgelagert sind, beschränkt. Wegen seines kleinen Verbreiungsgebiets
wird es von der IUCN im Status gefährdet geführt.
Literatur: Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins Unive
Pfeilschwanz-Gleithörnchen
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum-
und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung: |
Pfeilschwanz-Gleithörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Hylopetes |
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Thomas 1908 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie |
Die Pfeilschwanz- Gleithörnchen (Hylopetes) sind eine artenreich in Südasien verbreitete Gattung der Gleithörnchen. Benannt sind sie nach der charakteristischen Form ihres Schwanzes, der sich nach hinten noch einmal verbreitert und spitz zuläuft. Zwischen den Arten bestehen erhebliche Unterschiede in Größe und Fellfarbe. Die Kopfrumpflänge reicht von 11 bis 33 cm, hinzu kommen 8 bis 29 cm Schwanz.
Obwohl es gelegentlich Unstimmigkeiten über die Zusammensetzung der Gattung gibt, werden meistens die folgenden acht Arten hierher gerechnet:
Rotwangen-Gleithörnchen, Hylopetes spadiceus (Blyth 1847), südostasiatisches Festland, Sumatra, Borneo |
Grauwangen-Gleithörnchen, Hylopetes lepidus (Horsfield 1823), Malaiische Halbinsel, Java, Sumatra, Borneo |
Sipura-Gleithörnchen, Hylopetes sipora Chasen 1940, Sipura (eine der Mentawai-Inseln) |
Schwarzweiß-Gleithörnchen, Hylopetes alboniger (Hodgson 1836), Himalaya, nördl. Südostasien, Yunnan, Hainan |
Palawan-Gleithörnchen, Hylopetes nigripes (Thomas 1893), Palawan |
Phayre-Gleithörnchen, Hylopetes phayrei (Blyth 1859), Südostasien, südöstl. China, Hainan |
Bartel-Gleithörnchen, Hylopetes bartelsi (Chasen 1939), Java |
Sumatra-Gleithörnchen, Hylopetes winstoni (Sody 1949), Sumatra |
Oft wird auch das Kaschmir-Gleithörnchen dieser Gattung zugerechnet. Bei manchen Arten besteht Uneinigkeit, ob sie nicht eher den Gattungen Petinomys oder Iomys zuzurechnen sind. Zudem wird manchmal eine weitere Spezies Hylopetes electilis von der Insel Hainan beschrieben, die in obiger Auflistung im Phayre -Gleithörnchen aufgeht.
Das Grauwangen-Gleithörnchen ist die kleinste Art der Gattung, das Rotwangen-Gleithörnchen die größte. Ersteres ist bekannt dafür, dass es Schutz im Inneren von Kokosnüssen sucht, die von anderen Hörnchen oder von ihm selbst aufgenagt und leergefressen wurden. Das Grauwangen-Gleithörnchen kann Strecken von bis zu 135 m im Gleitflug zurücklegen. Es wurde sogar dabei beobachtet, dass es bei sehr kurzen Gleitstrecken (bis maximal 6 m) an Höhe gewinnen kann.
Drei Arten der Pfeilschwanz-Gleithörnchen werden zur Zeit von der IUCN in der Roten Liste geführt. Das Sumatra-Gleithörnchen steht im Status "stark bedroht". Über diese Art ist fast nichts bekannt, da sie seit der Erstbeschreibung 1949 nicht wiedergefunden wurde; das bedeutet, der Holotyp ist das einzige bekannte Exemplar geblieben. Das Gleiche gilt für das Sipora -Gleithörnchen; dennoch steht es nur im Status "bedroht", da die ausbleibende Wiederentdeckung auch mit der Abgelegenheit der Insel Sipora zusammenhängen mag. Ebenfalls bedroht ist das Schwarzweiß-Gleithörnchen, das durch Waldzerstörungen binnen zehn Jahren 50 % seines Habitats verloren hat.
Kaschmir-Gleithörnchen
. | |
Trotz das div. Personen dieses Tier und dessen Lebensweise genau beschreiben findet man seltsamerweise keine Bilder. |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum-
und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung: |
Eoglaucomys |
Art: |
Kaschmir-Gleithörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Eoglaucomys
fimbriatus |
|
Gray
1837) |
Das
Kaschmir-Gleithörnchen (Eoglaucomys fimbriatus) ist ein Gleithörnchen des
Himalaya. Es wird vor allem im Kaschmir gefunden, aber auch in angrenzenden Teilen
Afghanistans und Pakistans. Traditionell wird es meistens
in die Gattung der
Pfeilschwanz-Gleithörnchen gestellt. Thorington begründete 1996, warum das
Kaschmir-Gleithörnchen die Stellung in einer eigenen Gattung verdiene. In diese
Argumentation wurden die Bezahnung, der Penisknochen und die Handwurzelknochen
wegen ihrer Andersartigkeiten einbezogen.
Das
Kaschmir-Gleithörnchen hat eine Kopfrumpflänge von 30 cm, hinzu kommt ein etwa
ebenso langer Schwanz.
Das Fell ist oberseits dunkelgrau und unterseits weißlich
gefärbt. Der Schwanz hat eine auffällige schwarze Spitze.
Die Gestalt gleicht
weitgehend einem Pfeilschwanz-Gleithörnchen.
Der
Lebensraum des Kaschmir-Gleithörnchens sind Nadelwälder des nordwestlichen
Himalaya in Höhen zwischen1800 und 3600 m. Der wichtigste Feind dieses Hörnchens
ist der Charsa, eine Marderart.
Eine
weitere Spezies, Eoglaucomys baberi, wurde von Thorington nicht anerkannt und als
Variante des Kaschmir-Gleithörnchens angesehen.
Literatur:
Kleinstgleithörnchen
. | |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum-
und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung: |
Kleinstgleithörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Petaurillus |
|
Thomas
1908 |
Die
Kleinstgleithörnchen (Petaurillus) sind eine in Malaysia verbreitete Gattung der
Gleithörnchen. Es handelt sich hierbei um die kleinsten aller Gleithörnchen.
Verbreiteter für diese Gattung ist eigentlich der Name "Zwerggleithörnchen",
der aber synonym zur Gattung Petinomys ist.
Drei
Arten werden unterschieden:
Hoses
Kleinstgleithörnchen, Petaurillus hosei
nördl. Borneo Emilias Kleinstgleithörnchen, Petaurillus emiliae, nördl.
BorneoSelangor-Kleinstgleithörnchen, Petaurillus kinlochii (Robinson
& Kloss 1911), Malaiische Halbinsel
Emilias Kleinstgleithörnchen ist mit einer Kopfrumpflänge von 7 cm und einer Schwanzlänge von 6 cm das kleinste Gleithörnchen. Die anderen Arten sind nur unwesentlich größer. Alle Arten bewohnen dichte Regenwälder und sind wenig erforscht.
Literatur:
Komplexzahn-Gleithörnchen
. | |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen (Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum- und Gleithörnchen
(Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung: |
Trogopterus |
Art: |
Komplexzahn-Gleithörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Trogopterus
xanthipes |
|
Milne
Edwards 1876) Literatur Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World.
Johns
Hopkins University Press, 1999 ISBN
aus Wikipedia, der freien
Enzyklopädie |
Das Komplexzahn-Gleithörnchen (Trogopterus xanthipes) ist ein in China verbreitetes Gleithörnchen.
Seinen eigenartigen Namen hat es von der Bezahnung, die von der anderer Gleithörnchen abweicht.
Äußerlich ist es allerdings vom Aussehen anderer Gleithörnchen wenig verschieden; das auffälligste Merkmal sind die schwarzen Haarbüschel an der Ohrbasis. Das Fell ist oberseits graubraun und unterseits weiß. Das Gesicht und der Schwanz haben einen rötlichen Schimmer. Die Kopfrumpflänge beträgt etwa 30 cm, hinzu kommt ein fast ebenso langer Schwanz.
Beheimatet sind Komplexzahn-Gleithörnchen in den chinesischen Provinzen Hubei,Hunan.Guizhou,Sichuan und Yunnan Hier bauen sie ihre Nester in Klippen und Felsspalten, die im Schnitt 30 m über dem Erdboden gelegen sind. Ihr Habitat ist gebirgiges Terrain in Höhen von 1300 bis 1500 m, nach anderen Angaben bis zu 2750 m. Tagsüber schlafen die Gleithörnchen in den Nestern; nachts verlassen sie diese und suchen nach Nüssen, Früchten und Zweigen.
Die IUCN listet das Komplexzahn-Gleithörnchen als bedrohte Art. Neben der Zerstörung von Wäldern spielt vor allem die exzessive Bejagung für den Bestandsrückgang eine Rolle.
In der Traditionellen Chinesischen Medizin gilt der Kot dieses Hörnchens als heilsam gegen Zwölffingerdarmgeschwüre. Medizinische Untersuchungen haben tatsächlich eine schmerzlindernde und die Blutzirkulation fördernde Wirkung festgestellt, allerdings werden die Gründe hierfür noch nicht verstanden.
Die Gleithörnchen werden gefangen und in Käfigen gehalten, um einfacher an ihren Kot zu gelangen.
Insgesamt wurden fünf Arten der Gattung Trogopterus beschrieben, die aber nach heutigen Erkenntnissen alle einer einzigen Art angehören, dem Komplexzahn-Gleithörnchen. Sehr eng verwandt ist das Haarfuß-Gleithörnchen, das manchmal ebenfalls zur Gattung Trogopterus gezählt wird.
Namdapha-Gleithörnchen
. | |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum-
und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung: |
Biswamoyopterus |
Art: |
Namdapha-Gleithörnchen |
Wissenschaftlicher Name |
|
Biswamoyopterus
biswasi |
|
Saha
1981 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie |
Das Namdapha-Gleithörnchen (Biswamoyopterus biswasi) ist ein indisches Gleithörnchen, das nicht nur das seltenste aller Hörnchen ist, sondern auch eines der rarsten und am wenigsten bekannten Säugetiere überhaupt. Es ist nur von einem einzigen Exemplar bekannt, das 1981 in Arunachal Pradesh gefunden und von dem indischen Biologen Sekhar Saha beschrieben wurde. Seitdem wurde kein weiteres Exemplar dieser Art gefunden.
Das einzige bekannte Individuum dieser Art hatte eine Kopfrumpflänge von 40 cm und einen 60 cm langen Schwanz. Es war oberseits rotbraun und unterseits weiß gefärbt. Äußerlich hatte es eine große Ähnlichkeit mit einem Riesengleithörnchen, im Gegensatz zu diesem aber Ohrbüschel. Die Untersuchung des Gebisses ergab erhebliche Abweichungen von allen bekannten Gleithörnchen. Die Schneidezähne sind bei allen Gleithörnchen rot pigmentiert, nicht aber bei dieser Art. Auch der Zahnschmelz und die Größe der Backenzähne sind abweichend.
Die IUCN hat dieses Hörnchen in den Status stark bedroht eingeordnet. Da es so selten gesehen wurde, wird angenommen, dass es ein winziges Verbreitungsgebiet bewohnt und die Population aus weniger als 250 Individuen besteht. Es hat allerdings noch keine systematischen Versuche gegeben, dieses Hörnchen im Namdapha -Gebiet wiederzufinden.
Literatur
Ronald
M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University Press,
Neuweltliche-Gleithörnchen
. | |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum- und Gleithörnchen
(Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung: |
Neuweltliche Gleithörnchen |
Wissenschaftlicher Name |
|
Glaucomys |
|
Thomas
1908 aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie |
Die Neuweltlichen Gleithörnchen (Glaucomys) sind eine Gattung der Gleithörnchen. Die hierher gerechneten zwei Arten sind die einzigen Gleithörnchen Amerikas:
Assapan oder Südliches Gleithörnchen, Glaucomys
volans (Linnaeus 1758), südöstl.
Kanada,
östliche USA, Mexiko, Guatemala, El Salvador, Honduras
Nördliches Gleithörnchen, Glaucomys sabrinus (Shaw 1801), Alaska, Kanada, nördl. und westl. USA
Merkmale Die Kopfrumpflänge beträgt 22-26 cm, hinzu kommen 9 bis 18 cm Schwanz. Der Assapan ist die kleinere der beiden Arten. Das Fell ist oberseits grau oder hellbraun und unterseits weißlich. In der Gestalt ähneln sie sehr dem Europäischen Gleithörnchen. Nördliches und Südliches Gleithörnchen sind voneinander an der Farbe nicht zu unterscheiden, da diese bei beiden Arten sehr variabel ist. Ein wichtiges Merkmal ist der Schwanz, der beim Nördlichen Gleithörnchen fast körperlang ist, beim Südlichen Gleithörnchen auch im Verhältnis viel kürzer.
Lebensweise Beide Arten sind wie alle Gleithörnchen nachtaktive Waldbewohner. Dabei ist das Nördliche Gleithörnchen fast ausschließlich in Nadelwäldern anzutreffen, das Südliche Gleithörnchen in allen Waldformen vom borealen Nadelwald bis zum tropischen Regenwald. Zuflucht findet der Assapan in hohlen Bäumen oder verlassenen Spechthöhlen, nur gelegentlich baut er ein Nest. Das Nördliche Gleithörnchen baut im Sommer dagegen immer ein Nest, das zwischen den Zweigen verankert ist und einen Durchmesser von 30 bis 40 cm hat.
Die Gleithörnchen Nordamerikas sind viel mehr zu Kulturfolgern geworden als ihre eurasischen Verwandten. Vor allem im Winter suchen sie Schutz auf Dachböden, in Scheunen oder in Nistkästen (die sie aber nicht zum Nisten nutzen. Trotz der relativen Häufigkeit und der fehlenden Scheu werden sie allerdings selten gesehen, da sie nachts aktiv sind. Neuweltliche Gleithörnchen halten keinen Winterschlaf, vor allem der Assapan zeigt bei kaltem Wetter aber stark verminderte Aktivität.
Nahrung sind Nüsse, Beeren, Früchte, Zweige und Pilze. Gelegentlich fressen sie auch Insekten. Ist genug Nahrung vorhanden, werden Vorräte für den Winter angelegt.
Neuweltliche Gleithörnchen leben gesellig. Im Winter finden sich manchmal bis zu fünfzig Individuen zusammen. Anders als beim Europäischen Gleithörnchen setzen sich diese Gruppen aus Tieren beiderlei Geschlechts zusammen. Nach einer Tragzeit von 40 Tagen bringen die Weibchen zwei oder drei Junge zur Welt. Das Nördliche Gleithörnchen zieht einmal im Jahr Nachwuchs auf, dagegen kann das Südliche Gleithörnchen zwei Geburten im Jahr durchbringen.
Bedrohung und Schutz Die beiden Arten sind häufig und werden zur Zeit auch nicht seltener. Allerdings führt die IUCN drei Unterarten des Nördlichen Gleithörnchens in der Roten Liste:
Carolina-Gleithörnchen (Glaucomys sabrinus coloratus), gefährdet; lebt in den Appalachen in Höhen über 1500 m; durch Abholzung der Bergwälder wird es in kleine voneinander isolierte Populationen versprengt.
Virginia-Gleithörnchen (Glaucomys sabrinus fuscus), gefährdet; gleichfalls in den Appalachen über 1500 m; Bedrohungsursachen sind die gleichen wie beim Carolina-Gleithörnchen.
Prinz-Wales-Insel-Gleithörnchen (Glaucomys sabrinus griseifrons), bedroht; endemisch auf der zu Alaska gehörenden Prince-of-Wales-Insel. Bedroht durch Abholzung der Wälder auf der Insel.
Echte- Gleithörnchen
Trotz das div. Personen dieses Tier und dessen Lebensweise genau beschreiben findet man seltsamerweise keine Bilder.
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte (Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen (Sciuridae) |
Unterfa |
Baum- und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen (Pteromyini) |
Gattung: |
Echte Gleithörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
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Pteromys |
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Cuver 1800 |
Die Echten Gleithörnchen oder Altweltlichen Gleithörnchen (Pteromys) sind eine Gattung der Gleithörnchen.
Nur zwei Arten werden zu dieser Gattung gerechnet:
Europäisches Gleithörnchen, Pteromys volans (Nordeuropa, Sibirien) |
Japanisches Gleithörnchen, Pteromys momong |
Die Benennung als "Echte" bzw. "Europäische" Gleithörnchen ist wohl etwas unglücklich und aus eurozentrischer Sicht zu erklären, da die einzige in Europa vorkommende Art der Gleithörnchen in diese Gattung gehört.
Beide
Arten sind Bewohner borealer Nadelwälder.
Dieser Artikel stammt aus der freien Enzyklopädie Wikipedia und steht unter der GNU-Lizenz für freie Dokumentation. In der Wikipedia ist eine Liste der Autoren verfügbar.
Europäisches
-Gleithörnchen
. | ||
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Systematik |
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Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
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Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
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Unterfamilie: |
Baum- und
Gleithörnchen (Sciurinae) |
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Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
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Gattung: |
Echte
Gleithörnchen (Pteromys) |
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Wissenschaftlicher
Name |
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Pteromys
volans |
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Linnaeus1758) |
aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie |
Das Europäische Gleit- oder Flughörnchen (Pteromys volans) ist eine Art der Gleithörnchen.
Bekannt ist es auch als "Gewöhnliches" Gleithörnchen.
Merkmale
Das europäische Gleithörnchen ist
etwas kleiner als das Eichhörnchen, es erreicht mit einer Kopf-Rumpf-Länge von
vierzehn bis zwanzig Zentimetern und einer Schwanzlänge von neun bis vierzehn
Zentimetern nur etwa die Größe eines Siebenschläfers. Ausgewachsene Gleithörnchen
wiegen zwischen 90 und 170 Gramm. Das Fell ist an der Oberseite gelbgrau, an der
Unterseite weiß. Der Schwanz ist buschig und ähnlich gefärbt wie das Rückenfell.
Die Ohren sind kurz,
Verbreitung und
Lebensraum
Der Name "Europäisches
Gleithörnchen" ist insofern unpassend, als das Verbreitungsgebiet zu seinem
allergrößten Teil in Asien liegt. Die einzigen
Lebensweise
Die Flughaut ermöglicht es den Tieren, bis zu achtzig Meter weite Strecken durch die Luft zu gleiten. Die Flughaut wird durch einen schwertförmigen Knorpel gespannt, der von der Handwurzel ausgeht. Sie können den Flug mit Hilfe des Schwanzes und der Beine sowohl nach oben und unten als auch horizontal steuern. Beim Landen bremst die Flughaut die Geschwindigkeit ab. Gleithörnchen legen sich in Baumhöhlen ein kugelförmiges Nest aus Flechten und Moosen an, in dem sie tagsüber schlafen. Teilweise findet man die Nester auch in Nistkästen. Das Gleithörnchen benutzt aber auch vom Eichhörnchen verlassene Kobel. Nachts gehen die Gleithörnchen dann auf Nahrungssuche. Auf dem Speiseplan stehen verschiedene Blätter, Blüten, Beeren, Nüsse, Knospen und Samen. Wenn im Winter (Gleithörnchen halten keinen Winterschlaf) die Nahrung knapp ist nehmen sie auch mit Nadeln und Rinde vorlieb. In Baumhöhlen legen sie auch Nahrungsvorräte an.
Nach einer Tragzeit von vier Wochen
bringt das Weibchen im Frühling zwei bis vier Junge zur Welt. Sie sind zunächst
blind und nackt. Die Augen öffnen sich erst nach vier Wochen. Zu diesem Zeitpunkt
ist auch das Haarkleid entwickelt. Bereits zwei Wochen später verlassen die Jungen
erstmals das Nest. Beim Muttertier bleiben sie oft noch einige Monate, manchmal
auch den Winter hindurch. Gleithörnchen Weibchen leben normalerweise allein in
ihrem 4 – 9 ha großem Revier. Andere Weibchen werden im Revier nicht geduldet.
Das Revier des Gleithörnchen Männches ist bis zu 60 ha groß und beinhaltet
mehrere Reviere von weiblichen Tieren. Die Reviere der männlichen Tiere können
sich überschneiden. Vor allem im Winter können sich mehrere Männchen das gleiche
Nest teilen. Normalerweise treffen männliche und weibliche Tiere nur zur
Paarungszeit (März bis Mai) aufeinander. Die ärgsten Feinde der Europäischen
Gleithörnchen sind Baummarder, Zobel und verschiedene Arten von Eulen.
Menschen
und Gleithörnchen
Vor allem in Russland werden Gleithörnchen wegen ihres Fells gejagt, das unter Namen wie "Molenda" oder "Fliegender Hund" in den Handel kommt. Oft wird das Fell gefärbt und als Pelzbesatz an Kleidern angebracht. Der Bestand des Europäischen Gleithörnchens ist global gesehen nicht gefährdet, da es so ein großes Verbreitungsgebiet hat. Regional ist es jedoch mancherorts bedroht, so steht es in Finnland und Estland auf der nationalen roten Liste und ist in Estland das Symboltier des Estnischen Naturschutzfonds. Nach neusten Zählungen gibt es in Finnland ca 140.000 weibliche Gleithörnchen. Der Bestand ist in den letzten 20 Jahren dramatisch gesunken. Von den Gleithörnchen der Europäischen Union leben weit über 90 % in Finnland. In Lettland gilt das Gleithörnchen als ausgestorben.
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Riesengleithörnchen
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Systematik |
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Überordnung: |
Euarchontoglires
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum- und Gleithörnchen
(Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung: |
Riesengleithörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Petaurista |
|
Link
1795 Literatur: |
Die Riesengleithörnchen (Petaurista) sind eine Gattung der Gleithörnchen, die im tropischen / subtropischen Asien verbreitet ist.
Unterschieden werden zehn Arten:
Taguan oder Rotes Riesengleithörnchen, Petaurista petaurista (Pallas 1766), |
Himalaya, Yunnan, Festland Südostasiens, Sumatra, Java, Borneo |
Indisches Riesengleithörnchen, Petaurista philippensis (Elliot 1839), Indien, Sri Lanka, Festland Südostasiens, südl. China, Taiwan |
Geflecktes Riesengleithörnchen, Petaurista elegans (Müller 1840), Yunnan, Festland Südostasiens, Sumatra, Java, Borneo |
Rot-Weißes Riesengleithörnchen, Petaurista
alborufus (Milne Edwards 1870), südl.
China,
Taiwan |
Hodgson-Riesengleithörnchen, Petaurista magnificus (Hodgson 1836), Himalaya |
Bhutan-Riesengleithörnchen, Petaurista nobilis (Gray 1842), Himalaya |
Chinesisches
Riesengleithörnchen, Petaurista xanthotis (Milne
Edwards 1872), westl. China
|
Japanisches Riesengleithörnchen, Petaurista leucogenys (Temminck 1827), Japan, China |
Einige der Arten sind die größten Hörnchen überhaupt, doch ist die Spanne der Größen innerhalb der Gattung sehr groß. So erreicht der Taguan eine Kopfrumpflänge von fast 60 cm, hinzu kommt noch ein 65 cm langer Schwanz. Andere Arten sind mit Kopfrumpflängen um 30 cm und Schwanzlängen um 35 cm allerdings nur halb so groß. Die Fellfarben variieren stark zwischen den und auch innerhalb der Arten. Der Taguan ist normalerweise oberseits rotbraun und unterseits weiß gefärbt. Das Japanische Riesengleithörnchen kommt in schwarzen, braunen oder beigefarbenen Tönen vor.
Alle Riesengleithörnchen sind Waldbewohner. Je nach Verbreitung leben sie in tropischen Regenwäldern oder gemäßigten Laub- und Mischwäldern. Die meisten Arten leben in Gebirgen oberhalb von 900 m. Im Himalaya sind Riesengleithörnchen vorwiegend in Höhen zwischen 3000 und 4000 m verbreitet. Innerhalb der Wälder leben Riesengleithörnchen in der Wipfelregion der Bäume zwischen 15 und 30 m über dem Erdboden. Dort bewegen sie sich meistens nach typischer Hörnchenart. Ist ein benachbarter Baum zu weit entfernt, nutzen sie ihre Gleitfähigkeit. Dabei können die größten Arten Strecken von bis zu 450 m zurücklegen. Die Nahrung der Riesengleithörnchen sind Nüsse, Früchte und Blätter, selten auch Insekten.
Riesengleithörnchen sind ganzjährig in Paaren anzutreffen, oft von ihrem Nachwuchs begleitet. Meistens befindet sich nur ein Junges im Wurf, gelegentlich auch zwei.
Zwischen Menschen und Riesengleithörnchen gibt es in unterschiedlichem Maße Verbindungen. Während sie in vielen Regionen kaum beachtet werden, werden sie von den Ureinwohnern Taiwans in hohem Maße gejagt und als Nahrungsquelle geschätzt. Von der Regenwaldzerstörung sind die Arten überraschenderweise wenig betroffen. In Malaysia konnten sich Taguane nach der Abholzung des Primärwaldes an das Leben in Parks und Obstplantagen anpassen, so dass die Art regional zum Kulturfolger geworden ist. Andere Populationen sind allerdings weniger tolerant. Obwohl die IUCN keine Art als gefährdet einstuft, sind einzelne Populationen durchaus bedroht. Auf der Insel Hainan ist das Indische Riesengleithörnchen fast ausgestorben, auf Taiwan erging es dem Rot-Weißen Riesengleithörnchen ebenso.
Rauchgraues
Gleithörnchen
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum- und Gleithörnchen
(Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung: |
Pteromyscus |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Pteromyscus
pulverulentus |
|
(Günther 1873) Literatur: Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University. aus Wikipedia, der freien Enzyklopädie Literatur |
Das Rauchgraue Gleithörnchen (Pteromyscus pulverulentus) ist eine südostasiatische Art der Gleithörnchen. Es lebt in tropischen Regenwäldern der Malaiischen Halbinsel, Sumatras und Borneos.
Dieses mit einer Kopfrumpflänge von 25 cm und einer Schwanzlänge von 20 cm mittelgroße Gleithörnchen ist oberseits schwärzlichgrau und unterseits weißlich gefärbt. Die Kehle ist gelblich.
Während es in den 1970ern noch häufig war, ist es durch Regenwaldzerstörung im Laufe der letzten Jahre immer seltener geworden.
Schwarze
Gleithörnchen
. |
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Systematik | |
Ordnung: |
Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen (Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum- und Gleithörnchen
(Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung: |
Schwarze Gleithörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Aeromys |
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Robinson
& Kloss 1915 |
Die Schwarzen Gleithörnchen (Aeromys) sind eine Gattung der Gleithörnchen, die in Südostasien verbreitet ist. Zwei Arten wurden beschrieben:
Schwarzes Gleithörnchen, Aeromys tephromelas (Günther 1873), Malaiische Halbinsel, Sumatra, Borneo |
Thomas-Gleithörnchen, Aeromys thomasi (Hose 1900), Borneo |
Die Arten unterscheiden sich in der Größe erheblich: Das Schwarze Gleithörnchen hat eine Kopfrumpflänge von höchstens 30 cm zuzüglich 30 cm Schwanz. Das Thomas-Gleithörnchen misst 40 cm, hinzu kommen 50 cm Schwanz. Das Fell ist oberseits dunkelbraun oder schwarz und unterseits graubraun.
Schwarze Gleithörnchen bewohnen tropische Regenwälder. Nachts sind sie in den Baumkronen unterwegs und suchen dort nach Nüssen, Früchten und Blättern.
Literatur:Ronald M. Nowak: Walker's Mammals of the World. Johns Hopkins University.
Felsgleithörnchen
. | ||
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
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Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
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Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
|
Unterfamilie: |
Baum-
und Gleithörnchen (Sciurinae) |
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Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
|
Gattung: |
Eupetaurus |
|
Art: |
Felsgleithörnchen |
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Wissenschaftlicher
Name |
||
Eupetaurus
cinereus |
||
Thomas
1888) |
aus
Wikipedia, der freien Enzyklopädie |
Das Felsgleithörnchen oder Wollgleithörnchen (Eupetaurus cinereus) ist ein großes Gleithörnchen des Himalaya.
Es ist der Wissenschaft kaum bekannt, da nur extrem selten lebende Exemplare beobachtet wurden.
Einige dieser Gleithörnchen wurden in den unter pakistanischer Kontrolle stehenden Teilen Kaschmirs gefunden, andere in Sikkim. Zwei Felle tauchten außerdem in Yunnan auf, was darauf schließen lässt, dass die Art auch hier verbreitet ist. Ob das Verbreitungsgebiet so lückenhaft ist oder die Spezies einfach nur sehr verborgen lebt,
ist nicht bekannt.
Mit einer Kopfrumpflänge von über 50 cm und einem fast ebenso langem Schwanz ist dies nach den Riesengleithörnchen das größte Gleithörnchen der Welt. Eine dichte Verwandtschaft zwischen beiden Gattungen
wird angenommen. Das auffälligste Merkmal des Felsgleithörnchens ist
das dichte, wollige Fell, das grau gefärbt ist. Dies ist offenbar eine Anpassung
an kaltes Klima in großen Höhen. Eines der wenigen beobachteten Exemplare war melanistisch. In der Anatomie unterscheidet sich das Felsgleithörnchen von seinen
Verwandten durch eine etwas längere Schnauze und durch hypsodonte (d.h.
hochkronige) Backenzähne.
Früheren Berichten zufolge hat das
Felsgleithörnchen stumpfe Krallen, die keinen Halt an Bäumen finden; das Hörnchen
lebe demzufolge in felsigen Regionen oberhalb der Baumgrenze und ernähre sich von
Moosen und Flechten. Dies konnte Zahler 1994 nach der Wiederentdeckung des Tiers
nicht bestätigen; das von ihm untersuchte Exemplar hatte scharfe Krallen. Obwohl
es tatsächlich zeitweise oberhalb der Waldgrenze lebt, wird es heute für
wahrscheinlich gehalten, dass das Felsgleithörnchen auf Nadelwälder angewiesen
ist.
Das Felsgleithörnchen war wohl seit jeher eine sehr seltene Art, aber nicht immer so eine extreme Rarität.
Nachdem der Biologe Oldfield Thomas das Tier 1888 erstmals beschrieben hatte, wurde es bis in die 1920er regelmäßig gefangen und gesehen. Die vorerst letzte Sichtung durch Wissenschaftler stammte aus dem Jahr 1924. Hiernach gab es zwar Berichte von Einheimischen, aber für siebzig Jahre blieb das Felsgleithörnchen für die Wissenschaft verschollen. Erst 1994 entdeckte eine gezielt nach dem Tier suchende Wexpedition unter der Leitung
der US -Amerikaner Peter Zahler und Chantal Djeteman. Sie bezahlten zwei Einheimischen 250 $ dafür, dass sie zu dem Tier geführt wurden, das in einer Höhle oberhalb des Sai -Tales lebte. Sie untersuchten das Tier und entließen
es anschließend
in die Freiheit.
Seit 1996 sind weitere Versuche, das Felsgleithörnchen wiederzufinden, erfolglos geblieben. Es gelang nur,
den Kot des Tieres zu finden. Die Analyse ließ auf eine hauptsächlich aus Kiefernnadeln bestehende Ernährung schließen, was auch die hypsodonte Bezahnung erklären könnte. DNA-Untersuchungen wurden an den in Museen liegenden ausgestopften Exemplaren vorgenommen. Die Ergebnisse legen den Schluss nahe, dass die westlichen
und östlichen Populationen des Felsgleithörnchens
zwei unterschiedlichen Arten angehören könnten. Die IUCN hat dieses weiterhin
kaum bekannte Hörnchen in den Status "bedroht" eingeordnet.
Literatur
Furchenzahn
-Gleithörnchen
. | |
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Systematik |
|
Ordnung: |
Nagetiere
(Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Baum-
und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus: |
Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung: |
Aeretes |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Aeretes
melanopterus |
|
Milne Edwards 1867) |
Das Furchenzahn-Gleithörnchen (Aeretes melanopterus) ist ein in China verbreitetes Gleithörnchen.
Benannt ist es nach der vertikalen Furche in den oberen Schneidezähnen, ein unter Gleithörnchen
einmaliges Kennzeichen. Davon abgesehen hat das Furchenzahn-Gleithörnchen keine auffälligen Merkmale,
die es von anderen Gleithörnchen abweichen lassen. Es ist oberseits braun, an den Flanken gelblich und
unterseits graubeige. Die Kehle ist weiß. Mit einer Kopfrumpflänge von 30 cm und einem 35 cm langen
Schwanz ist dies eine mittelgroße Art.
In China lebt das Furchenzahn-Gleithörnchen in zwei weit voneinander getrennten Verbreitungsgebieten:
eines im Norden in der Provinz Hebei , das andere im Grenzgebiet zwischen Sichuan und Gansu .
Über die Biologie dieses Tiers ist fast nichts bekannt.
Zwerggleithörnchen
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Systematik |
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Ordnung:
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Nagetiere
(Rodentia) |
Familie:
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Hörnchen
(Sciuridae) |
Unterfamilie:
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Baum-
und Gleithörnchen (Sciurinae) |
Tribus:
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Gleithörnchen
(Pteromyini) |
Gattung:
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Glaucomys
Zwerggleithörnchen |
Art |
Glaucomys volans |
Wissenschaftlicher
Name |
|
Petinomys
|
|
Die Zwerggleithörnchen (Petinomys) sind eine in Südasien verbreitete Gattung der Gleithörnchen. Trotz des Namens sind nicht alle Arten besonders klein. Im Gegenteil gehören auch einige überdurchschnittlich große Arten in die Gattung. Auch die kleinsten Zwerggleithörnchen werden an Winzigkeit noch von den Kleinstgleithörnchen übertroffen.
Sieben Arten werden hierher gerechnet:
Hagen-Gleithörnchen, Petinomys hageni (Jentink 1888), Sumatra, Borneo |
Siberut-Gleithörnchen, Petinomys lugens (Thomas 1895), Mentawai-Inseln |
Travancore-Gleithörnchen, Petinomys fuscocapillus (Jerdon 1847), südl. Indien, Sri Lanka |
Mindanao-Gleithörnchen, Petinomys crinitus (Hollister 1911), Mindanao und benachbarte Inseln |
Schnurrbart-Gleithörnchen, Petinomys genibarbis (Horsfield 1822), Malaiische Halbinsel, Java, Sumatra, Borneo |
Temminck-Gleithörnchen, Petinomys setosus (Temminck 1844), Myanmar, Thailand, Malaiische Halbinsel, Sumatra, Borneo |
Vordermann-Gleithörnchen, Petinomys vordermanni (Jentink 1890), Malaiische Halbinsel, Borneo |
Die kleinste Art ist das Vordermann-Gleithörnchen mit einer Kopfrumpflänge von 10 cm und einem etwa ebenso langen Schwanz. Die größte Art, das Schnurrbart-Gleithörnchen, ist mit jeweils 40 cm alles andere als zwergenhaft. Alle Zwerggleithörnchen sind Bewohner tropischer Regenwälder. Sie sind im allgemeinen wenig erforscht, dürften in der Lebensweise aber anderen Gleithörnchen entsprechen.
Die IUCN listet die indische Unterart des Travancore-Gleithörnchens als gefährdet.
Verbreitung
Lebensraum:
Maße und Gewichte:
Gewicht (Männchen): 80 g
Schwanzlänge (Männchen): 12 cm
Fortpflanzung
Die Paarungszeit der Assapane geht von Februar bis März.
Nach einer Tragezeit von rund 40 Tagen bringt das Weibchen zwischen zwei und
sechs Junge zur Welt. Der Nachwuchs ist bei der Geburt erstaunlich gering
entwickelt. So ist ein Neugeborenes bei der Geburt nackt, die Augen fest
verschlossen und bringt gerade mal 5 Gramm auf die Waage. Erste Haare erscheinen
erst nach einer Woche, das Fell ist nach zweieinhalb Wochen dann vollständig
vorhanden. Die Augen öffnen die Jungtiere erst im Alter von etwa viereinhalb
Wochen. Nach sechs Wochen beginnen die Jungen damit, die Umgebung um das Nest
herum zu erkunden. Etwa zu dieser Zeit werden sie entwöhnt, bleiben aber häufig
noch bis zum folgenden Winter bei ihrer Mutter
Der Assapan gehört zu den wenigen Säugetieren, die im
Laufe der Evolution eine Art fliegerische Fortbewegung entwickelt haben. Natürlich
ist der Gleitflug dieser Hörnchen nicht mit dem aktiven Flug der Familie der
Flattertiere (Chiroptera), zu denen die Fledermäuse und Flughunde zählen, zu
vergleichen. Gleitfliegende Säugetiere finden sich nur in vier verschiedenen
Familien die zu drei verschiedenen Ordnungen gehören. Dazu gehören die
Dornschwanzhörnchen (Anomaluridae) und die eigentlichen Hörnchen (Sciuridae)
die zur Ordnung der Nagetiere (Rodentia) zählen. Des weiteren gibt es noch die
Familie der Gleitflieger (Cynocephalidae) aus der Ordnung der Riesengleiter (Dermoptera)
sowie die Gleitbeutler (Petauridae) aus der Ordnung der Beuteltiere (Marsupialia).
Die meisten dieser Tiere leben in tropischen oder subtropischen Wäldern. Der
Assapan gehört zu den wenigen Arten, die als Lebensraum die gemäßigte Zone in
Anspruch nehmen
Das auffäligste Körpermerkmal der Gleithörnchen ist die
seitlich am Körper liegende Flughaut. Diese voll behaarte Haut zieht sich
beiderseits des Körpers vom Handgelenk der Vorderfüße bis zum Fußgelenk der
Hinterfüße. An der Handwurzel findet sich ein zusätzlicher Knorpel, der den
Vorderrand der Flughaut zusätzlich spreizt und versteift. Mit angelegter
Flughaut vermittelt der Assapan häufig den Eindruck, von rundlicher Statur zu
sein. Beim Absprung verwandelt sich das Tier jedoch durch weites Strecken der
Arme und Beine in einen flachen Gleiter. Als passiver Gleitflieger wählen
Gleithörnchen zum Absprung gerne hoch gelegene Stellen. Der Flug selbst ist mit
einem Höhenverlust von 1 Meter je 3 Meter Flugdistanz verbunden. Dadurch können
die Tiere Strecken zwischen 10 und 50 Meter "fliegend" zurücklegen.
Diese Fähigkeit bietet dem Assapan wie seinen Verwandten wesentliche Überlebensvorteile.
Zum einen erreichen die Tiere sämtliche Nahrungsquellen ihres Reviers ohne
jemals den Boden betreten zu müssen und zum anderen ist so ein Gleitflug eine
hervorragende Fluchtmöglichkeit vor Feinden wie zum Beispiel dem Marder oder
diversen Eulenarten
Einen
solchen Flug zu beobachten oder gar zu fotografieren ist ein seltener Glücksfall,
denn die Tiere sind ausschließlich in der Dämmerung und Nachts unterwegs. Den
Tag verbringen sie in Baumhöhlen, die sie gerne von Spechten und anderen Vögeln
übernehmen. Das Innere solch eines Nestes ist weich mit Rinde, Moos, Flechten
und Federn ausgelegt. Assapane ernähren sich hauptsächlich, aber nicht
ausschließlich vegetarisch. So gehören neben Blättern, Früchten, Beeren und
Nüssen auch Vogeleier und Insekten zu ihrem Speiseplan. Im Herbst pflegen die
Tiere in Baumhöhlen größere Vorräte an Nüssen und Samen anzulegen, denn sie
halten auch in den nördlicheren Gebieten keinen Winterschlaf.
Grauhörnchen |
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Systematik |
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Ordnung: |
Nagetiere (Rodentia) |
Unterordnung: |
Hörnchenverwandte
(Sciuromorpha) |
Familie: |
Hörnchen (Sciuridae) |
Unterfamilie: |
Erd-
und Baumhörnchen (Sciurinae) |
Gattung: |
Eichhörnchen
(Sciurus ) |
Art: |
Grauhörnchen |
Wissenschaftlicher
Name |
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(Sciurus
carolinensis ) |
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Das Grauhörnchen (Sciurus carolinensis ) ist eine ursprünglich nordamerikanische
Säugetier -Art aus der Ordnung der Nagetiere (Rodentia). Es gehört zur Familie
der Hörnchen (Sciuridae).
Merkmale
Die Art ähnelt dem Europäischen Eichhörnchen , hat aber ein graues Fell. Die
Tönung kann zwischen einem hellen Silbergrau und einem sehr dunklen Schwarzgrau
variieren. Eine rötliche Färbung kommt vor, ist aber selten. Mit einer
Kopf-Rumpf-Länge von 30 Zentimetern und einer Schwanzlänge von 20 Zentimetern ist
das Grauhörnchen etwas größer als der europäische Verwandte. Es wiegt 400 bis
710 Gramm und ist leicht daran zu erkennen, dass es keine Haarbüschel, die so
genannten Pinsel, an den Ohren aufweist
Lebensweise
Seine
eigentliche Heimat hat das Grauhörnchen zwar im Wald, wo es im Unterholz
Unterschlupf vor Feinden findet, aber es ist vielerorts auch in
Grauhörnchen
ernähren sich von Samen und Knospen aller Art, besonders denen der Fichten,
Buchen, Lärchen und Birken; sie fressen aber auch Baumrinde und Pilze, wenn in den
Wintermonaten keine anderen Nahrungsquellen zur Verfügung stehen.
Fortpflanzung und
Jungenaufzucht
Die
Fortpflanzung ist der des Europäischen Eichhörnchens sehr ähnlich.
Nahrung
Grauhörnchen sammeln Samen und
Knospen aller Art, besonders die der Fichten , Buchen , Lärchen und Birken .
Verbreitung
Das
Verbreitungsgebiet umfasst die Osthälfte der USA und den Südosten Kanadas . Hier
ist das Grauhörnchen überaus häufig. Durch den Menschen wurde es auch in England
, Irland und Italien eingeführt, mit teilweise katastrophalen Folgen für das
Europäische Eichhörnchen , das in England durch die Konkurrenz des Grauhörnchens
nahezu
Im Westen der USA lebt das Westliche Grauhörnchen; zur Abgrenzung von diesem wird
die hier beschriebene Art auch als "Östliches Grauhörnchen" bezeichnet.
Die
Einbürgerung in England
Im Jahr 1889 wurden in der englischen Grafschaft Bedfordshire 350 Tiere ausgesetzt.
Diese lebten sich so gut ein, dass aus der anfänglichen Population ein Jahrhundert
später eine Millionen Tiere hervorgingen. Dadurch wurde natürlich das
einheimische Eichhörnchen verdrängt und war in England um 1900 nur noch sehr
selten anzutreffen. Ausrottungsversuche von Förstern blieben erfolglos. In den
60er Jahren des 20. Jahrhundert expandierte die Anzahl der Grauhörnchen jedoch
nicht weiter, so dass auch die Eichhörnchen wieder eine Chance zu haben schienen.
Eine Art der Koexistenz ist also sehr bedingt möglich, aber nur durch
Nischenbildung. Die größeren und kräftigeren Grauhörnchen besiedeln nun die
Laubwälder der Niederungsgebiete, während es in den Bergen mit kühlerem Klima
und vorwiegend Nadelwäldern mehr Eichhörnchen gibt. Doch syntop scheinen die
beiden ökologisch sehr ähnlichen Arten auf Dauer nicht existieren zu können.
Dies ist wahrscheinlich schon wegen des ständigen Kampfes um die Nahrung und
Nistplätze nicht möglich. Ein Habitat kann nur von einer der Arten besiedelt
werden.
Achtung Diese Hörnchenart darf in Deutschland weder Verkauft Gezüchtet
oder gehalten werden.
Amerikanisches Grauhörnchen fasst in Europa Fuß
Erhebliche Schäden an Laubbäumen zu befürchten
Es gibt unzählige Beispiele, dass
eingeschleppte fremdländische Arten großen ökologischen, aber auch ökonomischen
Schaden verursacht haben. Aus der großen Zahl von Fällen sei einer
herausgegriffen, der uns in Mitteleuropa, und ganz besonders auch für den
Waldbereich, über kurz oder lang auch beschäftigen könnte, und der auf den
ersten Blick sehr harmlos erscheint: das Amerikanische Graue Eichhörnchen oder
Grauhörnchen (Eastern Grey Squirrel, Sciurus carolinensis).
Das östlich der Rocky Mountains weit verbreitete Grauhörnchen ist in vielen
Landesteilen Nordamerikas in Wäldern, Parks und Hausgärten, auch mitten in den Städten,
allgegenwärtig. Es wurde Mitte des 19. Jahrhunderts in Großbritannien über
gezielte Aussetzungen eingebürgert, hat sich dort etwa seit 100 Jahren stark
ausgebreitet und bis auf den Norden der britischen Insel flächig etabliert.
Konkurrenzstarker Rindenfresser
Da es erheblich größer als das heimische Eichhörnchen (Sciurus vulgaris) und mit
zwei kopfstarken Würfen im Jahr auch
vermehrungsstärker ist, konnte es jenes auf großer Fläche verdrängen, es kommt
jetzt nunmehr in den Nadelwaldgebieten im Norden vor. Ebenfalls daran beteiligt war
ein vom Grauhörnchen mitgebrachter Parapox-Virus (MAYLE et al. 2003). Es ist in
der Nahrungswahl weniger wählerisch als unser heimischer Vertreter, und verzehrt
beispielsweise auch schon unreife Eicheln. Anders als unser Eichhörnchen ist es
auch im Winter stärker aktiv. Zum Teil können sehr hohe Grauhörnchen-Dichten
auftreten, ab etwa ab 5 Stück pro ha steigt stark die Gefahr von Rindenschäden.
Das Grauhörnchen verursacht in weiten Teilen der waldarmen britischen Insel und
Irland Stammschäden in Laubwäldern verschiedenen Alters. Durch den im Frühjahr
stattfindenden Rindenfraß werden vorrangig Bergahorn und Buche, und zahlreiche
weitere Laubbaumarten geschädigt. Auch Kiefer und Fichte werden nicht verschont.
Durch das Abreißen und Abknabbern der Rinde können Pilze eindringen, die Kronen
werden deformiert oder brechen ab.
Bemerkenswert und typisch für viele eingeschleppte Tierarten ist, dass das
Grauhörnchen in seiner Heimat nicht oder zumindest nur in unbedeutendem Umfang als
Forstschädling auftritt
In einigen Gebieten Großbritanniens ist ohne eine massive Bekämpfung
des Grauen Eichhörnchens ein forstlicher Anbau von Laubbäumen überhaupt nicht
mehr möglich (LAWTON 2003, MAYLE et al. 2003). Die Bekämpfung erfolgt mittels
Lebendfallen und anschließendem Erschlagen (LAWTON 2003), oder auch mittels des
Rodentizids "Warfarin", das in speziellen Köderstationen angeboten wird.
Die Kosten für die arbeitsintensive Bekämpfung, die jährlich mehrfach wiederholt
werden muss, sind sehr hoch; dennoch können Schäden nicht vollständig verhindert
werden.
Grauhörnchen sind hochmobil und neigen in den USA gelegentlich zu
Massenwanderungen, bei denen selbst große Flüsse von tausenden von Hörnchen
durchschwommen werden (CONN. DEPT.
ENV. PROT. 1999). Da auch Teile
Norditaliens mittlerweile bereits vom Grauhörnchen besiedelt sind, ist es
wahrscheinlich nur eine Frage der Zeit, bis es auch nördlich der Alpen erscheinen
wird.
Anmerkung von mir
Da man diese Tiere bis in die 90er Jahre halten und Besitzen durfte ist diese Art
schon längst in unser Gebiet verbreitet. Das nachträgliche Verbot der Haltung und
des Besitzes
unter
Androhung von Strafen
führte nur dazu bei das diese unkontrolliert von Ihren Besitzern
freigelassen wurden. Hier hätten die Ämter einen kontrollierten Besitz zulassen
sollen statt zu drohen.
Von Georg Peinemann
London
-
Großbritannien will in den Krieg der Eichhörnchen eingreifen.
Mit einer massiven Tötungsaktion soll die Zahl der aus Amerika eingewanderten
grauen Eichhörnchen (Sciurus carolinensis) stark reduziert werden. Damit will man
das Aussterben des einheimischen roten Eichhörnchens (Sciurus vulgaris)
verhindern, das etwas schwächer als seine Vettern ist. Ein entsprechendes
Schutzprogramm gab die Regierung gestern in London bekannt.
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Die grauen Eindringlinge sollten durch eine "humane und
gezielte" Methode überall dort zurückgedrängt werden, wo sie die roten
Eichhörnchen gänzlich zu vertreiben drohen, erklärte der für Artenschutz zuständige
Staatssekretär Jim Knight. "Viele Leute mögen die grauen Hörnchen zwar,
aber sie sind leider eine ernste Bedrohung für einige unserer einheimischen
Arten", so Knight. Unter anderem geht es ihm um den Vogelschutz. Die
"Einwanderer" haben aber auch eine weitere "schlechte"
Angewohnheit: Sie stehlen ihren Artgenossen die Nahrungsvorräte. Weil die
Rotbraunen nur noch auf zwei Drittel ihrer vergrabenen Nahrung zugreifen können,
werden sie schwächer, und die Weibchen gebären nicht mehr so viele Jungtiere. In
England kommt inzwischen auf 66 graue nur noch ein rotes Eichhörnchen.
Und wie sieht es in Deutschland aus? Auch unsere heimischen
Arten, so Abendblatt-Experte Georg Peinemann, präsentieren sich in recht
unterschiedlichen Farbtönen. Das reicht vom leuchtenden Hellrot bis zum dunklen
Graubraun. Und in dieser gar nicht so seltenen dunklen Tönung ergeben sich sogar
Ähnlichkeiten mit dem in England so unbeliebten Grauhörnchen.
Zwar kommt auch hier der "Einwanderer" nicht gerade
selten vor, er steht aber noch nicht auf der Abschußliste. Ohnehin stellt sich dem
Tierfreund die Frage: Warum sollen graue Eichhörnchen bekämpft werden, während
die rotbraunen allseits Schonung genießen?
Bleibt die Frage: Sind die Grauen gefährlicher als die
Rotbraunen? Bei einem sachlichen Vergleich sind in der Lebensweise kaum
Unterschiede festzustellen. Das Grauhörnchen ist mit 500 Gramm etwa hundert Gramm
schwerer als das Rotbraune. Das fällt im Vergleich "Gut oder Böse" wohl
nicht ins Gewicht. In der Nahrungsaufnahme unterscheiden sich die Hörnchen überhaupt
nicht - was auch die Neigung zum Diebstahl beweist. Sie ernähren sich von
Bucheckern, Eicheln, Haselnüssen, Pilzen und von kleinen Jungvögeln. Letzteres
wird manchmal auch unseren heimischen Eichhörnchen angekreidet. Aber wer käme
wohl auf die Idee, deshalb kurzen Prozeß mit den beliebten
"Klettermaxen" zu machen?
Das Argument aus London, Grauhörnchen müßten bekämpft
werden, weil sie Vogelarten bedrohen, ist nicht überzeugend. Würde man durch
gezielte Tötung die Zahl der Grauhörnchen stark reduzieren, dann würden sich die
rotbraunen Eichhörnchen um so stärker ausbreiten - und im gleichen Umfang den
"Vogelmord" betreiben.
Auch die Frage, ob Graue und Rotbraune sich gegenseitig bekämpfen,
muß im Prinzip verneint werden. Also geht es den Briten offenbar nur darum, die
heimischen Arten zu schützen. Bekämpft man die Grauen aber, wie in Großbritannien
geplant, mit Giftködern, trifft das vermutlich auch die heimischen Artgenossen.
Auch Sterilisationsmittel für die Grauen könnten am Ende die Falschen treffen.
erschienen am 24. Januar 2006